Grundlage unseres Handelns bildet folgende Maxime:
Talentierte Kinder verkümmern, wenn sie nicht gefördert werden!
Ziel unserer Bemühungen ist es, dies zu verhindern. Wenn Kinder in der Schule unterfordert sind, so kann dies eine negative Entwicklung ihrer Persönlichkeit bewirken oder verstärken. Talente ver-kümmern, wenn sie nicht gefordert werden. Deshalb gilt es, besonders begabte Kinder zuhause und in der Schule zu unterstützen - nur eben mit herausfordernden Lernangeboten, damit sie ihre geistigen Möglichkeiten vollständig entfalten können.
Krank durch geistige Unterforderung
Ohne Förderung kann es zu psychischen und physischen Störungen sowie zu Verhaltensauf-fälligkeiten kommen. Das hoch intelligente Kind leidet – mitunter schon im Kindergarten, spätestens in der Schule - an ständiger geistiger Unterforderung. Hinzu kommt das Gefühl, „anders“ zu sein. Es erlebt sein Können und seine Fähigkeiten auch als Belastung. Gegen Ausgrenzung, Diffamierung und Langeweile bis hin zu Depressionen, Selbstmordgedanken und Resignation muss es ankämpfen. Bei Mädchen finden wir oft die Anpassung gepaart mit psychosomatischen Störungen, wie Kopfschmerzen und verstärkter Neigung zu Allergien.
Viele hoch begabte und überdurchschnittlich intelligente Kinder (IQ über 130 bzw. über 120) werden erst nach längerem Leidensweg in den Schulen entdeckt. 2 % der Schulkinder sind nach wissen-schaftlichen Erkenntnissen hoch begabt und weitere 8% überdurchschnittlich intelligent. Falls schul-
psychologische Dienste und alle Personen, die Kinder betreuen, erziehen und unterrichten nicht über Erfahrung auf diesem Gebiet verfügen, leiden diese Kinder unerkannt. Da hoch begabte Kinder nicht wissen, dass sie hoch begabt sind (sie kennen keine normal begabten Denkstrukturen), sind alle Bemühungen, sie der „Norm“ anzupassen, vergeblich. Wenn Eltern, Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer ohne Information und Beratung über Hochbegabung allein gelassen werden, sind zwangsläufig seelische Schäden, zu erwarten.
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Mit der Begabung ihres Kindes sind Eltern überfordert, es bereitet ihnen Sorgen, - Hilflosigkeit ist die Reaktion
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Schnelldenker sind oft Problemkinder
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Hoch begabte Mädchen sind noch immer schlechter dran als männliche „Genies". Sie werden weniger gefördert, gelten oft als zickig, werden schnell zu Außenseiterinnen. Darunter leidet ihre Persönlichkeit - auch in späteren Jahre.
Begabtenförderung muss zur Regel werden!
Die Schule ist in der Pflicht, den überdurchschnittlich Begabten so zu helfen, dass sie leistungsfähig bleiben, ihre Begabung als Geschenk erleben und nicht als Last. Deshalb ist nicht nur Fördern wichtig, sondern auch Sorge zu tragen für innere Ausgeglichenheit.
Ziel der Förderung hoch begabter Kinder ist es, diese unabhängig von ihrer Herkunft in ihrer Individualität zu stärken, damit sie ihre Talente und Fähigkeiten zu ihrem eigenen Nutzen und zum Nutzen der Gesellschaft einsetzen können.
Es darf bei der Förderung von Begabten keinen Unterschied zwischen arm und reich geben. Hochbegabte müssen besonders unterstützt werden, so wie Minderbegabten besondere Hilfe – z.B. durch Förderunterricht – zukommt.
Frühzeitiges Erkennen von Begabung und besonderen Anlagen ist sehr wichtig. Internationale Studien zeigen, dass hohe kognitive Fähigkeiten im normalen Unterricht verkümmern, wenn begabte Kinder nicht gefördert werden. Lehrerinnen und Lehrer können mit ihren Methoden nur selten den geistigen „Sprinter“ sehen. Kommt keine Hilfe, verlassen viele hoch begabte Kinder unbemerkt ohne Abschluss die Schule. Keine Gesellschaft kann sich diesen Missstand leisten.
Wenn man bedenkt, dass für eine gesunde Entwicklung eines hoch begabten oder überdurchschnittlich intelligenten Kindes lediglich ein Umfeld nötigt ist, das ihm intellektuelle Entfaltung ermöglicht, dann sollte es im Interesse der Allgemeinheit liegen, bei entsprechender Vermutung jedes Kind frühzeitig (spätestens vor Schuleintritt) zu testen, um es bei festgestellter besonders hoher Intelligenz umgehend fördern zu können. |