VORTRAG HU-SENATSSAAL 2009

 7. September 2009


           Hochbegabung = Höchstleistung?

Das Wiener Diagnosemodell zum Hochleistungspotenzial

Referent:   Prof. Dr. Mag. Klaus D. Kubinger 

Universität Wien, Fakultät für Psychologie

Arbeitsbereich Psychologische Diagnostik mit Test- und Beratungsstelle

Am 07. September 2009 fand zum 6. Mal unsere
akademische Veranstaltung zur Problematik der
Hochbegabung statt. Im Mittelpunkt des Vortrages
stand die adäquate Messung des
„Potenzial zur
Hochleistung“ anstelle von „Hochbegabung“.
Prof. Kubinger vertritt die Meinung, dass ein am IQ
orientiertes Klassifizieren keinerlei Hinweise liefert,
wie Ressourcen ausgeschöpft oder wie trotz allem bestehende Defizite egalisiert werden könnten. Vielmehr sind neben der Intelligenz ganz allgemein eben auch andere Faktoren für Hochleistung entscheidend verantwortlich. Ein generelles kognitives Hochleistungspotenzial ist nicht gegeben (siehe das Problem der hochbegabten Underachiever; z.B. Butler-Por, 1993).
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Holocher-Ertl, Kubinger: Das Wiener Diagnosemodell


VORTRAG HU-SENATSSAAL 2008

24. September 2008


Perfektionismus und Hochbegabung von der negativen zur positiven Perspektive


Referentin: Prof. Dr. Margrit Stamm


Ordentliche Professorin für Erziehungswissenschaft an der Universität Fribourg mit Schwerpunkt Sozialisation und Humanentwicklung und Mitglied verschiedener nationaler (Schweiz) und internationaler Vereinigungen.
Durch die Veranstaltung führte Frau Nina Bewerunge, Journalistin. 

Im Mittelpunkt des Vortrages stand    
die Frage, inwiefern Perfektionsstreben als ein allgemeines Merkmal von Hoch- 
begabung verstanden werden kann.
Befunde belegen, dass dieser Zusammenhang relativiert werden muss. Ferner ging Frau Prof. Stamm der Tatsache nach, dass Perfektionismus fast ausschließlich aus einem negativen Blickwinkel diskutiert wird. Zukünftig sollte die Aufmerksamkeit verstärkt auf die positiven Aspekte von  Perfektionismus gelegt werden. In Bezug auf Begabungsforschung und Begabungsförderung ist zu fragen, unter welchen Bedingungen und in welcher Ausprägung Perfektionismus für Hochbegabte entwicklungsförderlich ist.

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Handout240908-Prof.-Stamm.ppt

 


VORTRAG HU-SENATSSAAL 2007

Lernen hoch begabte Kinder anders? -
Erkenntnisse aus der Gehirnforschung


Referent:  Univ.-Prof. Dr. Aljoscha Neubauer

 

Karl-Franzens-Universität Graz

Moderation:    Nina Bewerunge


Prof. Dr. Neubauer stellte wesentliche Ergebnisse aus der neurowissenschaftlichen Intelligenzforschung vor und ging der Frage nach, ob sich - und wenn ja, welche Erkenntnisse - nutzbringend für das Thema der Hochbegabtenerkennung und –förderung ableiten lassen. Es wurden Erkenntnisse aus der Intelligenz-, Kreativitäts- und Gehirnforschung referiert.

Kurze Zusammenfassung des Vortrages:

Kurze Zusammenfassung.pdf


Den gesamten Vortrag finden Sie unter:

http://www.uni-graz.at/dips/neubauer/pfiffikus.pdf

 




 

VORTRÄGE

VORTRAG

 Samstag 27. April 2013       9:00 Uhr

 "Motivation durch Erkenntnis"

Prof. Dr. Franz-Josef Mönks

Vortrag im Rahmen des Fachtags im Grünen Campus Malchow. Weitere Referenten: Wilfried Beckwermert 'Mental- und Emotionaltraining für Jugendliche', Dr. Foth & Dr. Pannekamp 'Legasthenie, AD(H)S - Ursachen und Therapien', Schüler der Evang. Schule Berlin Zentrum 'Selbstbestimmtes Lernen', Dr. Erbeldinger 'Innovation - Motivation'.

Ort:  Grüner Campus Malchow, Zum Hechtgraben 1A, Fontanegebäude, 13051 Berlin

Projektleitung:  Carola Behnke

 

11.03.2008

Spaß am Lernen und Biorhythmus

Karin Kemal -  Dipl. Fachbiologin für Biotechnologie
Vortrag auf der Mitgliederversammlung

Ein Fazit, das aus neueren Ergebnissen der Hirnforschung gezogen wird, ist, dass positive Emotionen die kognitive Leistungsfähigkeit steigern (siehe auch Vortrag von A. C. Neubauer*). Positive Emotionen können bekanntlich sowohl durch die Befriedigung eigener Bedürfnisse als auch Anerkennung von Leistungen, am besten durch beides, ausgelöst werden.
Da dem Menschen durch sein biologisches Sein Potenzen gegeben und Grenzen gesetzt sind, ist es vorteilhaft, diese auch zu beachten. Eine der vielen Rahmenbedingungen, die oft im täglichen Leben nicht gewürdigt werden, ist die biologische Uhr. Sie teilt uns in so genannte Eulen und Lerchen (und Mischtypen) ein, d. h. es gibt sie, die Frühaufsteher, die Spätaufsteher und Mischtypen. Unsere Gleichschaltung durch das bürokratisierte Leben in Schule und Beruf benachteiligt immer die, die von Ihrem inneren Rhythmus wesentlich abweichen müssen.

Anerkannt ist allgemein, dass es Lebensphasen gibt, in denen wir leicht mechanisch lernen, schnell wachsen, körperlich leistungsfähig sind u. s. w. Übergangen wird häufig, dass nicht jeder junge Gesunde zu jeder Zeit gleich leistungsfähig und damit in seinen Tätigkeiten erfolgreich ist.

Erfolg ist jedoch ein wesentlicher Faktor der Motivation und der positiven Emotionen. Das gilt insbesondere für Menschen in ausgesprochenen Entwicklungsphasen, in denen mit dem Selbstbewusstsein gerungen wird. Nicht nur der Berufsalltag sondern auch die Schule legt fest, wann wer was zu leisten hat. In den höheren Schuljahren bedeutet das für die Kinder und Jugendlichen oft sechs und mehr Stunden mit kleinen Pausen unablässig geistige Leistung, die in den meisten Fällen viel öfter als bei Erwachsenen bewertet wird.

„Stress“ empfinden heute viele Erwachsene. Und auch die Kinder benutzen dieses Wort mehr und mehr, wenn sie von der Schule sprechen. Dabei bedeutet Stress genauso genommen nur Belastung. Da stellt sich die Frage: warum wird eine Belastung, eine Herausforderung so oft mit negativen Gefühlen gekoppelt? Die Freude an Erfolg und Ausloten der eigenen Grenzen ist schließlich eine viel angenehmere Alternative. Logisch erscheint, dass von jemandem, der in der Nacht aus dem Tiefschlaf gerissen wird, ad hoc keine schöpferischen Leistungen vollbracht werden. Er ist dann nicht ganz „bei sich“ – sein geistiges Wachsein nicht optimal. Warum, so muss man sich dann fragen, wird Kindern der Klassenstufe Fünf in der siebten Stunde nach zwei Stunden Englisch, zwei Stunden Deutsch und zwei Stunden Mathematik am Stück noch eine siebte Förderstunde in Englisch angeboten (dem Stundenplan eines Gymnasiums entnommen)? Sieht die Schulpraxis so aus, ist sie Stress, genau definiert Disstress (negativer Stress). Der Erfolg von Bemühungen in der letzten Stunde wird geringer ausfallen. Ist der Stress dagegen positiv (Eustress), wird er zu höheren Leistungen führen, körperlich und geistig.

Die Leistungskurven (Abb. rechts: von Davina Bringewat, Projekt Psychomag der Uni  Duisburg)  der verschiedenen Tagestypen sind vielfach untersucht  worden. Die Medizin und die Arbeitspsychologie beschäftigen sich schon seit Jahrzehnten damit. Hier sei ein Ergebnis dargestellt. Bei genauer Eigenbeobachtung kann jeder an sich feststellen, zu welchem Typ er neigt bzw. sich einordnet. In jedem Falle wird an der Grafik deutlich, dass die Leistungsspitzen am Tage dezidiert nicht mit dem Schulalltag korrelieren. Das legt wegen der Effektivität des Unterrichts nahe, zu prüfen, inwieweit es realistisch ist, Unterrichtszeiten teilweise zu verlagern. 

Wird dann noch beachtet, dass Jugendliche ihren Tagesrhythmus in Richtung Eule verschieben, kann auch darüber nachgedacht werden, ob die höheren Schuljahrgänge vielleicht später als die ersten mit dem Unterricht beginnen könnten. Das hätte wohl viele positive Effekte nicht nur für den Spaß am Lernen und Denken?

Das Denken gehört zu den größten Vergnügungen der menschlichen Rasse.

Berthold Brecht, Galileo Galilei 
        

 

17.05.2008

Beratung für Genies?

Dr. Karin Rasmussen
Kurzfassung des Vortrages:
Bei der Identifikation, Förderung und Beratung von Hochbegabten gibt es nach wie vor Defizite, die häufig zu Entwicklungsbarrieren und Verhaltensauffälligkeiten führen. Man geht davon aus, dass ca. 2% eines jeweiligen Jahrgangs hochbegabt sind. Diese Gruppe ist ausgesprochen heterogen, d.h. neben Höchstleistern finden sich in ihr auch Minderleister. Tatsache ist, dass ein Großteil der Hochbegabten als solche gar nicht erkannt werden. Das kann sowohl erhöhtes Konfliktpotenzial wie auch extreme Isolation bedeuten. In Schulen und Familien entstehen so sehr vielfältige Konfliktfelder und Stresspotenziale, die ganz spezifische Anforderungen an Beratungsstellen und Berater stellen. Im Vortrag werden diese besonderen Anforderungen und vor allem weit verbreitete Beratungsfehler thematisiert. Es wird aufgezeigt, wie bei falschem Herangehen die Betroffenen in eine Therapie- Karriere fehlgeleitet und ihre Probleme verstärkt statt gelöst werden. Ein spezifisches Weiter-
bildungsangebot für Lehrer, Pädagogische Betreuer und Berater oder Coaches soll dazu beitragen, das Erkennen und Fördern von Hoch-
begabten weiter zu qualifizieren. Die Themen und Lösungsansätze des Weiterbildungskurses werden vorgestellt. Für die Beantwortung von Fragen der Teilnehmer besteht ausreichend Gelegenheit.